Zahl der Verkehrstoten geht in der EU um zwei Prozent zurück

28.03.2017 02:00

Berlin/Brüssel (dpa) - Die Zahl der Verkehrstoten in der EU ist im
vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. «Im Jahr 2016 starben
insgesamt 25 500 Personen im Straßenverkehr. Das sind 600 weniger als
im Vorjahr», sagte EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc der «Welt»
(Dienstag). Die EU-Kommission stellt die Statistik an diesem Dienstag
offiziell vor.

Deutschland verzeichnete demnach einen deutlich stärkeren Rückgang
als der EU-Durchschnitt von minus zwei Prozent. Wie das Statistische
Bundesamt bereits Ende Februar mitgeteilt hatte, starben im
vergangenen Jahr 3214 Menschen bei Unfällen auf deutschen Straßen -
das war ein Rückgang von gut sieben Prozent auf den niedrigsten Stand
seit mehr als 60 Jahren. «Nach Schweden, Großbritannien und drei
weiteren Staaten hat Deutschland die sichersten Straßen in Europa»,
sagte Bulc.

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten von 2010
bis 2020 zu halbieren. Daran halte man auch fest, «auch wenn es
schwer wird, es zu erreichen», sagte Bulc. Bisher betrage das Minus
seit 2010 erst 19 Prozent. «Mein Ziel ist es, dass bis 2050 auf den
europäischen Straßen keine Menschen mehr in Verkehrsunfällen sterben.

Mit dem zunehmenden Erfolg autonom fahrender Autos werden wir uns dem
annähern», sagte Bulc.

Sie zeigte sich besorgt über die EU-weite Zahl der Opfer. «Jeden Tag
sterben 70 Menschen bei Verkehrsunfällen in der Europäischen Union.»

Zur Frage, ob strengere Tempolimits nötig seien, sagte Bulc: «Die
EU-Staaten sollten prüfen, in den Innenstädten öfter als bislang ein

Tempolimit von 30 km/h zu setzen.»