Euro gibt Teil der starken Gewinne nach Frankreich-Wahl wieder ab

24.04.2017 08:27

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro hat am Montag wieder etwas
von den starken Gewinnen nach dem Wahlausgang in Frankreich
abgegeben. Am Morgen kostete ein Euro 1,0856 US-Dollar. Nach
Veröffentlichung der Hochrechnung im ersten Wahlgang der
Präsidentschaftswahlen war der Kurs der Gemeinschaftswährung
zeitweise bis auf 1,0937 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten
Stand seit November.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung nach dem Kurssprung
vom Vorabend. Diese hat den Euro nach dem Hoch am Vorabend wieder
etwas mehr als ein halbes Prozent nach unten gedrückt. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am
Freitagnachmittag auf 1,0698 Dollar festgesetzt.

Nach Einschätzung des Experten Daisuke Karakama von der japanischen
Mizuho Bank hat sich der Fokus der Anleger am Devisenmarkt außerdem
bereits ein Stück weit von der Frankreich-Wahl auf die politische
Entwicklung in den USA verschoben. Demnach werde der Dollar derzeit
von der Aussicht auf Steuersenkungen durch die amerikanische
Regierung gestützt und der Euro im Gegenzug belastet. Am Markt gebe
es die Erwartung, dass die Regierung in Washington im Verlauf der
Woche Pläne zu Steuersenkungen vorlegen könnte, sagte Karakama.

Am Vorabend hatte der Wahlausgang in Frankreich den Euro innerhalb
von kurzer Zeit um mehr als zwei Prozent nach oben schnellen lassen.
Nach dem ersten Wahlgang bei den Präsidentschaftswahlen haben es der
Linksliberale Emmanuel Macron sowie die Rechtspopulistin und
Euro-Gegnerin Marine Le Pen in die Stichwahl am 7. Mai geschafft.
Laut jüngsten Umfragen werden Macron im entscheidenden Wahlgang die
besseren Chancen eingeräumt.